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Das Festival der Nationalkulturen
MULTIKULTI IN HRODNA, ALLE ZWEI JAHRE

Alle zwei Jahre im Juni sind die Straßen der Stadt von Düften verschiedener Nationalküchen erfüllt, Lieder aus aller Welt erklingen und Tänze werden aufgeführt. Man hat den Eindruck, dass sich Hrodna plötzlich in ein verkleinertes Modell der Welt verwandelt. So feiert man das Festival der Nationalkulturen. Ich möchte es dem Leser nahebringen, denn es zeigt die Traditionen meines Volkes und ist ein Spiegel seiner Gastfreundlichkeit, seiner Toleranz und des friedlichen Zusammenlebens mit anderen Nationalitäten. Wer bunte und laute Feste mag und gleichzeitig etwas lernen will, wird sich für das Festival interessieren. Hier findet jeder etwas für sich.  
Seit nunmehr 1996 versammeln sich in Hrodna Vertreter verschiedener Nationen aus Belarus und präsentieren die Besonderheiten ihrer Kultur. Die Veranstaltungen dauern gewöhnlich drei Tage, von Freitag bis Sonntag. Die Leute freuen sich über die Möglichkeit, fremde Sitten und Bräuche kennen zu lernen. Für die Teilnehmer des Festivals ist es eine doppelte Freude, weil sie die Kultur ihres Volkes zeigen und sich selbst mit anderen Kulturen vertraut machen können. Bei diesem Fest ist niemand fremd, Nationalvereine aus Belarus freuen sich, auch Ausländer zu begrüßen, die bei der Präsentation ihrer nationalen Gruppen helfen möchten.
Das Festival beginnt mit einem Umzug, in dem sich die Teilnehmer in ihren Trachten zeigen. Nach dem Umzug werden Hochzeiten gefeiert – auch das gehört zur Tradition dieses Festivals.
Danach teilen sich die Teilnehmer nach ihren Nationen auf und nehmen ihre Plätze in der Stadt ein, wo sie ihre kleine Welt gemäß der Traditionen ihres jeweiligen Volkes erschaffen. An diesen Orten kann man die verschiedenen nationalen Gerichte und die Traditionen des Volkes kennen lernen. Oft zeigt man hier einen Hochzeitsbrauch, der Besucher kann nationale Trachten und Traditionen sehen und mit den Vertretern anderer Kulturen sprechen und ihren Märchen, Witzen und vielfältigen Geschichten zuhören.
In den ukrainischen, russischen und belarussischen Höfen zeigt man die Vielfalt slavischer Gastfreundlichkeit. Es wird ein Gläschen mit Wodka oder mit Selbstgebranntem angeboten, man kann Reibeplätzchen (Kartoffelpuffer), Pelmeni und Speck kosten. Im Hof der Inder kann man den Bauchtanz kennen lernen und mittanzen. Die Roma verzaubern die Zuschauer mit bunten Kleidern und energiegeladenem Tanz. Die Georgier braten Schaschlik aus Hammelfleisch, die Armenier bieten Kognak aus ihrem Heimatland an, und die Juden bereiten Matzen (ungesäuertes Brot) zu. In jedem Hof gibt es etwas Einzigartiges, was lange im Gedächnis bleibt. Das ganze Festival dreht sich und bewegt sich wie ein Karussell und zieht die Zuschauer in seinen Bann.
Trotz des sehr interessanten Konzeptes, kann man beim Festival auch einige Dinge beobachten, die für einen Ausländer befremdlich sein können. Nicht in allen Höfen verkauft man tatsächlich nationale Speisen, das heißt, dass man einige Speisen nicht probieren kann, weil sie bloße Dekoration sind. Und nicht immer scheinen die Akteure den Nationalitäten, die sie darstellen, tatsächlich anzugehören, was die Wahrnehmung der vorgestellten Kulturen aber nicht unbedingt beeinträchtigt.
In der Stadt finden um das Festival herum Ausstellungen belarussischer Künstler statt. Konzerte werden veranstaltet, in den Kinos laufen Filme aus verschiedenen Ländern. Jede Nationalität versucht, sich während des Festivals so gut wie möglich zu präsentieren, denn am Ende des Festivals bewertet eine Jury die Höfe (Stände) und benennt einen Gewinner. Aber in erster Linie ist dieses Festival ein Fest, und deshalb gibt es keine Verlierer. Es endet mit einem bunten Feuerwerk, das Freundschaft und Frieden der Nationalitäten in Belarus symbolisieren soll. Für mich und für die Einwohner meiner Stadt ist es deshalb wichtig, weil es unsere Toleranz und Freundschaft mit anderen Völkern demonstriert. Wenn Sie sich für die Kulturen anderer Nationalitäten interessieren – herzlich willkommen beim Festival der Nationalkulturen in Hrodna! Die Leute hier sind gastfreundlich!

Yuliya Sirichenka
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